Eritea

Das Klumpfußprojekt in Eritrea
- ein Projekt von ArcheMed- Ärzte für Kinder in Not e.V.
von Dr. med. Katja v. d. Busche

Historie des Klumpfußprojekts

Das Klumpfußprojekt besteht inzwischen seit 14 Jahren. Seit April 2005 bereise ich das Land mit wechselnden Kollegen in regelmäßigem Abstand- anfänglich zweimal jährlich, inzwischen weitestgehend stabil einmal pro Jahr.

Wir haben seit Beginn unserer Tätigkeit und Dokumentation der Patienten 1.237 Kinder mit mindestens einem angeborenen Klumpfuß registriert, dokumentiert und behandelt.
Wir versuchen alle unsere Patienten zum regelmäßigen Check-up in unserer Ambulanz zu sehen, um auch die Langzeitergebnisse zu evaluieren. Aufgrund der teilweise weiten Anfahrtswege ist die Langzeitcompliance (Patientenzuverlässigkeit) natürlich schwierig und wir haben in unseren Daten auch eine nicht unwesentliche Abbrecherquote zu verzeichnen. Insgesamt zeigen unsere Daten jedoch eine sehr zuverlässige Patientenanbindung mit vergleichsweise hoher Compliance.

Hintergrund

Die Klumpfußbehandlung beinhaltet eine redressierende Gipstherapie nach I. Ponseti mit durchschnittlich 5-8 Gipsen, in wöchentlichem Rhythmus gewechselt; in ca. 80-90% der Fälle erfolgt anschließend eine Achillessehnentenotomie (ein minimal invasiver operativer Eingriff, der in Lokalanästhesie und leichter Analgosedierung durchgeführt werden kann). Anschließend erfolgt eine Nachbehandlung mit einer Fuß-Abduktionsschiene, die für 3 Monate 23/24 Stunden und anschließend für 4 Jahre zur Nacht getragen werden muss.

Umsetzung in Eritrea

Die Sprechstundenzeiten haben sich inzwischen von initial einmal wöchentlich über zweimal pro Woche auf mindestens drei Tage/Woche, b.B. auch häufiger ausgeweitet.  Die Sprechstunde wird von eritreischer Seite durch den langjährig in der Klumpfußtherapie erfahrenen Kinderphysiotherapeuten Tesfaalem Arya geleitet. Ihm zur Seite steht seit nunmehr vier Jahren die Physiotherapeutin Winta Ghide, die eine exzellente Gipstherapeutin ist und wechselnde Kollegen- aktuell, seit ca. vier Monaten der Physiotherapeut Japhet.

Die Achillessehnentenotomie wird durch einen, am Orotta Krankenhaus tätigen eritreischen Chirurgen in lokaler Betäubung und Analgosedierung durchgeführt, aktuell ist es Dr. Mehani. Da die Chirurgen häufig wechseln, instruiere ich während meines Aufenthaltes die neuen Kollegen in der Op-Technik. Bei Kindern jenseits des Säuglingsalters, wird der Eingriff in Kurznarkose durchgeführt, mit Unterstützung des Anästhesisten Zegai.